Stadträtin Astrid Riechmann zum Holocaust Gedenktag

Ortsverein

Eckart Riechmann

Eckart Riechmann

27. Januar 2024

Anlässlich des heutigen Holocaust Gedenktages hat bei der offiziellen Feier der Stadt Bautzen am Gendenkstein an der Neuschen Promenade unsere Stadträtin Astrid Riechmann folgende Rede gehalten, wofür wir ihr sehr danken:


Sehr geehrte Damen und Herren, heute gedenken wir der Opfer des Holocaust. Wir erinnern an
die schrecklichen millionenfachen Morde der Nazis an Jüdinnen und Juden, an Menschen mit Behinderung, an Andersdenkenden, an Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Opfer der Verfolgung wurden.

Die Waggon-und Maschinenbaufabrik Bautzen AG (WuMAG) gehörte durch seine Muttergesellschaft Mittelstahl zum FLICK – Imperium, produzierte jedoch nur indirekt für die Rüstungswirtschaft und konnte 1944 / 45 ein KZ-Außenlager einrichten.

Ab 1940 waren hier ca. 1700 Arbeiter beschäftigt. Der Ausländerrate anfangs zumeist französische Kriegsgefangene, stieg im Jahr 1944 auf 27,5%. Im Februar 1945 lag der Anteil der Zwangsarbeiter dann bei 48%, weil im August 1944 KZ-Häftlinge aus Groß-Rosen angefordert
wurden. Es ging um ein Kontingent von 800 Menschen. Die Todesquote der zumeist jüdischen Gefangenen aus verschiedenen Ländern war sehr hoch, weil die Arbeitsbedingungen hart und die Häftlinge durch Hunger und Krankheit ausgezehrt waren. Exhumierungen in einer Sandgrube ergaben 302 Leichen. Einen anderen Teil der Zwangsarbeiter trieb die SS am 19.April 1945 auf einen Evakuierungsmarsch wie wir hier an diesem Gedenkstein lesen können.

Es kann nicht sein, dass Nazi – Ideologen und Rechtsextremisten in Deutschland auch heute wieder Pläne schmieden, um ganze Bevölkerungsgruppen auszugrenzen und Millionen Menschen – auch mit deutscher Nationalität – ausweisen wollen. Das dürfen wir nicht zulassen!

Spätestens jetzt, nach dem Potsdamer Treffen, kann keiner mehr sagen, nichts davon gewusst zu haben, wofür Teile der AFD und CDU-Werteunion stehen. Sie haben im Januar 2024 Massenumsiedlungen, Vertreibungen und Arbeitslager für Nicht – Biodeutsche geplant.

Wir stehen hier für:
 DEMOKRATIE
 TOLERANZ
 MENSCHLICHKEIT

Und GEGEN Rechtsextremismus, Unrecht und Rassismus!

Wir müssen die allgemeinen Menschenrechte für ALLE verteidigen! Dafür stehe ich als Bautzner Stadträtin und Sozialdemokratin.

Die Opfer des Nationalsozialismus sind unvergessen.

Eckart Riechmann

Eckart Riechmann

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